Rogate

Von | Mai 31, 2025
Rembrandt - Entwurf - Der auferstandene Christus erscheint den Jüngern, KdZ 1585

Bläserfest der Kirchenregion Ost in Berlin (Mitte) am 25.05.2025

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Hört Gottes Wort zur Predigt! Es steht geschrieben beim Evangelisten Johannes im 16. Kapitel:

23Und an dem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben. (Johannes 14.13-14) 24 Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei. (Johannes 15.11) 25 Solches habe ich zu euch durch Sprichwörter geredet. Es kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr durch Sprichwörter mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkündigen von meinem Vater.
26 An dem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, daß ich den Vater für euch bitten will; 27 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, darum daß ihr mich liebet und glaubet, daß ich von Gott ausgegangen bin. (Johannes 14.21) 28 Ich bin vom Vater ausgegangen und gekommen in die Welt; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater. 29 Sprechen zu ihm seine Jünger: Siehe, nun redest du frei heraus und sagst kein Sprichwort.
30 Nun wissen wir, daß du alle Dinge weißt und bedarfst nicht, daß dich jemand frage; darum glauben wir, daß du von Gott ausgegangen bist. 31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubet ihr? 32 Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. (Sacharja 13.7) (Matthäus 26.31) 33 Solches habe ich mit euch geredet, daß ihr in mir Frieden habet. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.

Johannes 16, 23-33

Lasst uns beten:
Heiliger Vater, heilige uns in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit – in Jesus Christus, deinem lieben Sohn, unserm Herrn.

Liebe Schwestern und Brüder in Christus,

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“

Klarer kann’s unser Herr nicht sagen. Es kann nicht anders sein:

Worum du den Vater im Himmel bittest – im Namen Jesu Christi –,
das wird er dir geben!

Bittet, so wird euch gegeben!

Und schon kommen unsere Fragen:
Warum hat der Vater im Himmel mein Flehen nicht erhört, als ich um die Genesung eines lieben Menschen gebetet habe – und dann ist er doch gestorben?

Warum bin ich nicht erhört worden, als ich darum gebetet habe, dass ich die erhoffte Arbeitsstelle bekomme?

Warum, warum!

Jeder Christ betet. Und jeder kennt darum auch die Anfechtung.

Wenn Gott mich liebhat und wenn bei ihm doch kein Ding unmöglich ist, warum hat er mir dann nicht geholfen?

In solcher Anfechtung kommen dann oft oberfromme Ratgeber hinterm Busch hervor und sagen: Dein Glaube ist zu schwach!
Wäre dein Glaube stärker, dann hätte Gott dich garantiert erhört!
Wenn dir solche Ratgeber begegnen, dann wende dich ab! Lass dir weder Kopf noch Herz verdrehen! Hör nicht hin, sondern schau auf deinen Heiland, der dir zuspricht:
Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.

Jesus Christus kennt doch auch die Anfechtung! Wenige Stunden nach diesen Worten an seine Jünger wird er im Garten Gethsemane beten:
„Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“

War denn Jesu Glaube zu klein, dass er doch leiden und sterben musste?
Nein – wer wollte dem Sohn Gottes den Glauben absprechen!
Hat der Vater seinen Sohn nicht lieb? Doch ganz gewiss!
Hat Gott seinen Sohn nicht erhört? Doch ganz gewiss!
Aber warum musste Jesus Christus dann leiden und sterben?

Weil Gott seinen Sohn mit einem ganz klaren Ziel in unsere Welt gesandt hat!
Und der Sohn Gottes hat in all seinem Tun genau das gleiche Ziel, wenn er sagt:
„Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist!“

Dieses Ziel, an dem der Vater alles andere ausrichtet, hat unser Heiland verkündigt:
„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Schaust du auf den Heiland Jesus Christus, siehst du Gottes Herz:
Es ist voller Liebe, voll brennender Liebe zu uns Menschen.
Und warum liebt Gott uns Menschen so brennend?

Darum konnte der Vater seinem Sohn den Todeskelch nicht ersparen!
Er wollte seine Menschen retten – aus der Gottesferne und Sünde, aus Tod und Verdammnis!
Und diese Rettung, diese Erlösung konnte nur so geschehen, dass Gott sich selbst opferte in seinem Sohn!
Warum musste Jesus Christus sterben? Weil wir gerettet werden sollten!

Antwort: Weil wir so liebenswert waren? Nein!
Gott liebt uns sündige Menschen, weil er uns liebt!
Er liebt dich, weil er dich liebt!
Weil er uns Menschen zurücklieben wollte in seine ewige Gemeinschaft!
Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit in Jesus Christus kommen!

Seit Jesu Auferstehung steht es nun felsenfest: Das große Liebes- und Erlösungswerk ist vollbracht!
Alle Sünden sind gesühnt! Satan ist entmachtet.
Jesus Christus ist nun die Tür durch Tod, Grab und Jüngstes Gericht hindurch zur ewigen Seligkeit, zum Himmel, zur vollkommenen Freude!
Nun gilt:
Wer an Jesus Christus glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Ihr lieben Bläser und Bläserinnen, ihr steht im Dienst dieses eures auferstandenen Herrn!
Den bezeugt ihr, nicht nur bei solchen Bläserfesten wie heute – das auch, und es ist eine wahre Freude!
Ihr bezeugt Jesu große Rettungstat mit euren Posaunenchören in den Gottesdiensten – und ganz besonders auf unseren Friedhöfen!
Da muss es laut gepredigt werden:
„Jesus Christus ist auferstanden und lebt. Und wer getauft ist und in Christus geblieben ist, den wird Christus auferwecken am Jüngsten Tag und mit ihm ewig leben.“

Was heißt das alles nun für unser Beten?
Jesus sagt:
„In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Diese Welt steht im Schatten des Todes – seit dem Sündenfall.
Und wir sind mitten drin in dieser Welt!

Du bist in den Namen Jesu Christi hineingetauft worden.
Darum lebst du in Christus und mit Christus schon heute im Licht der Auferstehung unseres Herrn!
Der spricht dir zu:
„Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm; der hat das ewige Leben und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.“

Alles hängt an unserm Herrn Jesus Christus!
In ihm bist du am Ziel!
Nähmst du ihn weg, so gäbe es kein ewiges Leben;
so blieben wir getrennt vom wahren Gott und wären verloren in Ewigkeit!

Aber nun lebt Jesus Christus! Und dieser Todesüberwinder ist bei dir – alle Tage bis an der Welt Ende.
In dem bist du geborgen – auch im Sterben, auch in Tod und Grab.
Dieser Herr sagt dir zu:
In meinem Namen kannst du die Welt aus den Angeln heben!
Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.

Ja, es gehört zu unserm Leben als Christen, dass wir angefochten werden.
Aber lass dir in deiner Anfechtung niemals das Herz verdrehen – nach dem Motto:
„Da siehst du’s: Beten hilft nichts!“
Sondern schau auf deinen Heiland, wofür er alles getan hat:
Er hat unsere Sünde gesühnt, damit sie uns nicht mehr Tod und Verdammnis bringen kann.

Höre darum nie auf zu beten; im Namen Jesu zu beten!
Bleib dran an deinem Heiland!
Weil er deine Lasten mitträgt, darum können sie dich nicht erdrücken.
Wenn du auch nicht weißt, warum du in manche Anfechtung und in manches Leid geführt wirst, so sei gewiss – sei im Namen Jesu gewiss:
Dein Vater im Himmel will dich niemals von sich stoßen.
Er hat dich lieb.
Er will deinen Glauben durch die Anfechtung hindurch stärken.
Er will dich durch schwere Zeiten hindurch nur fester an sich ziehen.
Du sollst doch das Ziel erlangen – bei ihm!
Dort wird deine Freude vollkommen sein!

Darum hör auch nie auf, für deine Lieben zu beten, die ohne Heiland leben.
Wo du um die Seligkeit deiner Lieben betest, da betest du mitten drin im Willen deines Herrn;
da betest du im Namen Jesu,
auf dass keiner von uns verloren gehe, sondern wir das ewige Leben erlangen.
Darum beten wir: Durch Jesus Christus, unsern Herrn! – In Jesu Namen!
Und am Ziel wirst du’s aus Jesu Mund hören:
„Dein Glaube hat dir geholfen! Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich!“
„Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“
– Ganz gewiss!

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus!


Beitragsbild: Rembrandt – Entwurf – Der auferstandene Christus erscheint den Jüngern, KdZ 1585