Gnade sei mit euch und Friede,
von Gott, dem Vater,
und dem HERRN, Jesus Christus. Amen.
Jesus sagt: Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete?
Matthäus 7, 9-11
Oder, wenn er ihn bittet um einen Fisch, eine Schlange biete? Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!
Lieber himmlischer Vater, segne nun Reden und Hören. Amen.
Liebe Gemeinde!
Gestern beim Kinderbibeltag haben die Kinder über das Gebet gehört und gelernt.
Alle Kinder Gottes sollen beten.
Jesus sagt: Wenn ein Kind von seinem Vater Brot haben will, und sagt: „Bitte, Brot!“ – Was wird der Vater tun? Wenn er kann, und wenn es paßt, wird der Vater dem Kind Brot geben.
Jesus fragt uns: Wird ein Vater dem Kind statt Brot einen Stein geben? – Die Antwort ist leicht: Nein! Das tut ein Vater nicht.
Jetzt sagt Jesus: Guck mal, wenn ein menschlicher Vater seinem Kind etwas Gutes geben kann – – dann Gott erst recht! Denn Gott ist noch besser, als ein menschlicher Vater, und Gott kann noch mehr, als ein menschlicher Vater.
Wenn ein Kind seinen Vater bitten darf, dann dürfen Gotteskinder erst recht Gott bitten.
Telefon
Um das Gebet noch besser zu verstehen, haben die Kinder gestern das Gebetstelefon kennengelernt:
Da ist eine bestimmte Nummer drauf, die Gottes Kinder wählen sollen:
5015.
Fünfzig. Fünfzehn.
Das ist eine Bibelstelle.
Psalm 50, 15.
Ein Psalm ist ein Gebet oder ein Lied aus der Bibel.
Was steht geschrieben bei Psalm 50, 15?
Gott sagt:
Rufe mich an
in der Not;
so will ich dich erretten,
und du sollst mich preisen.
Gott sagt uns: Ruf mich an!
Wenn ich einen Menschen anrufen will, oder muß?
Wer von euch kann schon mit dem Handy telefonieren?
Wenn ich jemand anrufen will, dann
muß ich ihn kennen: Seinen Namen wissen.
Dann muß ich seine Telefonnummer im Handy gespeichert haben.
Und, ganz wichtig: Ich muß an ihn denken!
Und noch etwas: Ich muß sprechen können.
Ja, das ist alles wichtig, wenn ihr darüber nachdenkt.
Zum Gebet brauchen wir aber kein extra Handy. Wir sind selber das Gebetshandy.
Gottes Name ist in uns gespeichert. Wir können sprechen.
Was muß noch kommen? – An Gott Denken!
Und dran denken, wie Gott ist, wie Jesus ihn uns gezeigt hat. Daß Gott helfen will. Daß er Macht hat. Daß er barmherzig ist.
Gebetsampel
Aber was soll ich denn sagen im Gebet?
Da haben die Kinder gestern die Gebetsampel kennengelernt:
Rot – Gelb – Grün.
Rot ist „Halt!“ – Das geht gar nicht.
Gelb ist „Warten!“ – Das gibt Gott zur rechten Zeit.
Grün ist „Es paßt!“ – Das hat Gott versprochen.
Rot ist leicht:
Wir sollen Gott nicht bitten, daß er anderen wehtut.
Es geht auch gar nicht, daß wir Gott bitten: Laß niemand merken, daß ich gelogen habe!
Das ist gegen Gottes Willen. Das sollen wir nicht bitten. Das wird Gott nicht erhören.
Oder: Ich will reich werden ohne zu arbeiten, oder ….
Das wäre nicht gut für uns, wenn Gott das Gebet erhören würde.
Gelb:
Das sind Dinge, die sind gut. Aber Gott beschließt, wann es die richtige Zeit ist.
Zum Beispiel: Wenn ich krank bin: Bitte um Gesundheit, um Heilung.
Wenn ich traurig bin – Bitte schenk mir wieder Freude, lieber Gott!
Das sind gute Dinge, die Gott gibt.
Aber manchmal sollen wir warten.
In der Wartezeit kann es passieren, daß wir besser merken, wie sehr wir eigentlich Gott brauchen.
In der Wartezeit können wir lernen, wie viel Gott eigentlich schon für uns getan hat, und wir haben es nicht richtig gemerkt.
In der Wartezeit können wir gucken: Wie geht es den anderen? Ich bete auch mal für die anderen!
Grün:
Das sind die Dinge, die Gott versprochen hat, die er am liebsten gibt.
Das kann man ganz leicht wissen, denn Jesus hat seinen Jüngern das Gebet beigebracht. Ihr kennt es; es ist das Vaterunser.
Vaterunser
Das sind die Bitten, die Gott am liebsten hört, und die für uns, für alle Gotteskinder am Besten sind.
Das Vaterunser ist das grüne Gebet.
Vater: Gott ist mein Vater, er will daß es mich gibt, er liebt mich.
Das ist wahr. Bei der Taufe seid ihr Gottes Kinder geworden.
Unser: Ich bin in Gottes Familie, zusammen mit anderen, die getauft sind. Wenn ich an Gott denke, dann denke ich auch an sie. Gott liebt das! Und hört gerne, wenn ein Gebet so anfängt.
Geheiligt werde dein Name: Gott, sei und bleib mein Gott. Ich will dich immer besser kennen lernen, immer genauer wissen, wie du bist, und was du tust. Ich will keinen anderen Gott haben! – Das erhört Gott gerne und immer wieder.
Dein Reich komme: Das Reich ist da, wo jemand alles bestimmt. Gottes Reich ist da, wo Gott bestimmt. Da wollen wir dabei sein! Wo Gott seine Macht zeigt. Wie hat Jesus seine Macht gezeigt: Durch sein Wort. Und weil er da war. Da haben Menschen seine Macht gespürt. Wo Jesus spricht, da ist das Reich Gottes, da fängt es an. Da wollen wir dabei sein. Die Kinder haben gestern gehört: Das Reich Gottes ist da, wo das Evangelium gesagt und gehört wird, wo Menschen zusammenkommen und das hören wollen.
Wenn du zu Gott sagst: Bitte laß mich dabei sein, laß dein Reich zu mir, zu uns kommen – das hört Gott sofort: Grün!
Dein Wille geschehe: Gott weiß es besser. Jesus hat uns gezeigt, daß Gott helfen will. Vor allem will Gott uns helfen, daß die Sünde uns nicht kaputtmacht. Unsere eigenen Fehler, oder die Fehler von anderen. Der Wille von Menschen, auch unser eigener Wille ist nicht immer gut. Manchmal merken wir, daß unser Wille böse ist. Wenn ein Gotteskind dann sagt: Gott, dein Wille soll geschehen, das hört Gott am liebsten. Grün!
Unser tägliches Brot gib uns heute: So bittet ein Kind, das gemerkt hat: Alles, was ich hab, kommt von Gott. Alles, was ich bin, hat Gott gemacht. Wenn ich etwas haben soll, dann muß Gott es geben. Also: Bitte, lieber Gott, bitte um das, was ich zum Leben brauche. Brot. Liebe Menschen. Schutz. Ein Zuhause. Das hört Gott. Ok. es kann sein, daß diese Bitte manchmal Gelb ist, daß wir warten müssen!
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern: Gott freut sich, wenn wir einsehen, daß wir seine Gebote nicht gehalten haben. Er freut sich, wenn wir einsehen: Das muß weg, das muß aufhören, es plagt mich. Ich will wieder ganz bei Gott sein: Vergib mir! – Grün!
Aber auch, daß wir den anderen vergeben. Die Schuld soll ihn nicht runterziehen und quälen. Da hilft Gott gerne! – Grün!
Und führe uns nicht in Versuchung: Versuchung ist: Wenn ich Gott vergesse. Vergesse, was seine Gebote sagen; oder vergesse, daß er da ist, vergesse, daß er helfen will. Oder daß ich vergesse zu beten!! – Da bitten Gottes Kinder: Lieber Gott, führe mich bitte so, daß ich dich nicht vergesse.
Es kann sein, daß es dir zuuu gut geht, und dann denkst du, du brauchst Gott nicht mehr. Das ist eine Versuchung.
Bitte nicht! – Das ist eine Grüne Bitte.
Sondern erlöse uns von dem Bösen.
Das Böse will uns von Gott trennen. Das Böse will, daß wir nicht beten. Das Böse will kaputtmachen, was Gott uns gibt. Lieber Gott, laß das Böse aufhören, besonders bei mir!
Gott hört diese Bitte gern. Und in dem Moment, wo ich die Bitte sage, fängt Gott schon an, sie zu erhören. Denn Beten ist gut, und nicht böse. Also? Grün!
Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, der bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus zum Ewigen Leben. Amen.
Beitragsbild:
Gestaltung: Lioba Fenske